Geisterfahrt ins Sudetenland: Alois Nebel ist auf Deutsch erschienen

Ende der achtziger Jahre. Alois Nebel arbeitet als Fahrdienstleiter an einem kleinen Bahnhof in Bílý Potok, einem abgelegenen Ort an der tschechoslowakischpolnischen Grenze, dem früheren Sudetenland. Er ist ein Einzelgänger, der das Sammeln alter Fahrpläne der Gesellschaft von Menschen vorzieht. Doch manchmal legt sich der Nebel über die Bahnstation, und dann sieht er Züge mit Geistern und Schatten aus der dunklen Vergangenheit Mitteleuropas: dem Zweiten Weltkrieg, der Vertreibung der Deutschen, der sowjetischen Besatzung. Alois Nebel wird diese Alpträume nicht los und endet schließlich in einem Sanatorium. Dort lernt er „den Stummen“ kennen, der bei dem Versuch, die Grenze zu überqueren, verhaftet wurde. Niemand weiß, warum er nach Bílý Potok gekommen ist oder was er dort sucht, aber er ist es, der Alois Nebel dabei hilft, den Kampf gegen seine Dämonen aufzunehmen …

Pressestimmen:

  • »Ein fulminanter Comicroman. Mit dem Epos vom Eisenbahner Alois Nebel haben Jaroslav Rudiš und Jaromír 99 den Tschechen einen lange verdrängten Teil ihrer jüngeren Geschichte wieder nahegebracht« (Dirk Schümer, FAZ)
  • „Seit Alois Nebel […] wird Rudis in unserem Nachbarland zu den 25 einflussreichsten Persönlichkeiten gezählt. […] Geschult an literarischen Vorbildern wie Jaroslav Hasek hat Rudis der tschechischen Literatur einen modernen Schwejk geschenkt. Einen warmherzigen Proleten, dem das Leben mehr Weisheit geschenkt hat, als sie die neue studierte Elite je erreichen wird. Vielleicht macht das den einzigartigen Erfolg dieses Comics aus, vielleicht erreicht er deshalb die Herzen von Alt und Jung gleichermaßen. Und das, obwohl Rudis sich in ihm mit einem bis heute heiklen Thema beschäftigt – der gemeinsamen deutsch-tschechischen Geschichte.“ (Mirko Schwanitz, WDR 3)
  • »Das Buch verführt einen in eine wilde Welt, voller schräger Gestalten und vielen schönen kleinen Geschichten.« (rubikon.ch)
  • »Bahnwärter Alois Nebel erlebt die dunkle Vergangenheit nach, die Judentransporte und Vertreibungen. Die Graphic Novel erscheint nun auf Deutsch und wurde aufwendig verfilmt.« (Stefan Heinlein, BR 2)
  • »Eine humorvolle Comic-Reise in die deutsch-tschechische Beklommenheit.« (Michael Heitmann, dpa)
  • »“Alois Nebel“ schafft eine düstere, gleichzeitig aber auch lebendige, liebenswürdige Atmosphäre […] man sieht sich sich ans Ende der Welt versetzt, gleichzeitig aber auch an einen Ort, an dem viele Menschen vorbeikommen und der für Geschichten gut ist.« (kultur-ostbayern.de)
  • »Einfach, erschütternd und grandios zugleich.« (Kultur Punkt)
  • »Eine komplexe Story von Realität und Wahnsinn.« (Katrin Henneberg, Leipziger Volkszeitung)

Jaroslav Rudiš, geboren 1972, ist Schriftsteller, Drehbuch- und Hörspielautor sowie Dramatiker und schreibt auf Tschechisch und Deutsch. Für seinen Debütroman „Nebe pod Berlínem“ („Der Himmel unter Berlin“) wurde ihm der renommierte Jiří-Orten-Preis verliehen. Auf Deutsch erschienen außerdem die Romane „Grandhotel“ und „Die Stille in Prag“ im Luchterhand Literaturverlag. Er lebt und arbeitet in Tschechien und Deutschland.

Jaromír 99, geboren 1963, ist Comiczeichner, Maler sowie Sänger und Texter der tschechischen Kultband Priessnitz. Er arbeitet als Musiker für verschiedene Bands, zeichnet Storyboards für Filme und veröffentlichte mehrere Graphic Novels und Comics. Er lebt und arbeitet in Prag.

www.aloisnebel.de