Die Geschichte des Fahrdienstleiters Alois Nebel, der auf einem kleinen Bahnhof im Altvatergebirge Dienst tut und manchmal Geister aus der Vergangenheit sieht, erzählt nun nach der Graphic Novel und dem Film auch die einfallsreich gestaltete Ausstellung des Literaturhauses Stuttgart.
Ende der 1980er Jahre, der einsame Fahrdienstleiter Alois Nebel arbeitet an einem kleinen Bahnhof in Bílý Potok, einem abgelegenen Ort an der tschechoslowakisch-polnischen Grenze im früheren Sudetenland. Die Eisenbahn ist sein Schicksal, wie schon für seinen Großvater und Vater. Nebel ist ein Einzelgänger, der das Sammeln alter Fahrpläne der Gesellschaft von Menschen vorzieht. Doch manchmal legt sich der Nebel über seine Bahnstation. Dann sieht er Züge mit Geistern und Schatten aus der dunklen Vergangenheit Mitteleuropas: aus dem Zweiten Weltkrieg, den Jahren, als die Deutschen vertrieben wurden, der der Zeit der sowjetischen Besatzung.
„Alois Nebel“ ist eine tschechische Graphic novel in drei Teilen (2003-2005), ein raues, holzschnittartiges, schwarzweißes Gemeinschaftswerk des Schriftstellers Jaroslav Rudiš und des Zeichners und Musikers Jaromír 99, das 2012 im Verlag Voland & Quist auch auf Deutsch erschien. Die Verfilmung von Tomáš Luňák wurde als bester Animationsfilm mit dem Europäischen Filmpreis 2012 ausgezeichnet.
Eine Ausstellung des Literaturhauses Stuttgart, gefördert von der Robert Bosch Stiftung, gemeinsam veranstaltet von: Tschechisches Zentrum Berlin, CzechTourism Berlin, Literaturhaus Stuttgart und AID Berlin
Tschechisches Zentrum Berlin
Wilhelmstraße 44 / Eingang Mohrenstraße, 10117 Berlin
Mo, 14.1.–Do, 28.2.2013, Mo–Do 15–20 Uhr
Eröffnung und Präsentation der Region Altvatergebirge (Jeseníky):
Samstag, 12.1.2013, 20 Uhr, mit Jaroslav Rudiš, speziellen Grüßen aus dem Altvatergebirge und Livekonzert von PRIESSNITZ
AID Berlin, Akademie für Illustration und Design
Ritterstraße 12-14, Aufgang 2, 10969 Berlin, www.aidberlin.de
Mo 14.1.–Fr 22.2.2013, Mo–Fr 14–18 Uhr
Eröffnung: Samstag, 12.1.2013, 18 Uhr, Talk mit Jaroslav Rudiš und Jaromír 99